
Akupunktur zur Migräneprophylaxe
| Arztgruppen | Allgemeinmedizin, Neurologie, Innere Medizin |
| Bereich | Kopf und Gehirn |
| Anlass | Migräne |
| Verfahren | Behandlung nach der traditionellen chinesischen Medizin |
| Kosten | Pro Sitzung inkl. Beratung zwischen 25 und 60 Euro |
| GKV-Leistung | Vorwiegend Medikamente, in besonderen Fällen auch psychotherapeutische Verfahren bei Migräne |
IGeL
Die Akupunktur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie umfasst Verfahren, bei denen verschiedene Punkte des Körpers mit Nadeln, Wärme oder Druck gereizt werden. Seit 2007 ist die Nadel-Akupunktur ohne elektrische Stimulation in zwei Fällen Kassenleistung: bei chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule und bei chronischen Schmerzen aufgrund einer Abnutzung (Gonarthrose) des Kniegelenks, die jeweils mindestens sechs Monate bestehen. In allen anderen Fällen ist Akupunktur eine IGeL. Zur Migränebehandlung und -prophylaxe stehen dem Arzt Medikamente und andere Verfahren als Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung. Zur Migräneprophylaxe ist Akupunktur dagegen eine IGeL. Eine Akupunktur-Sitzung mit Beratung kostet in der Regel zwischen 25 und 60 Euro.
Gesundheitsproblem
Migräne ist weit verbreitet, ihre Ursachen sind unbekannt. Während der meist mehrere Stunden dauernden Migräneanfälle leidet der Patient unter heftigen, pochenden Kopfschmerzen, die oft nur auf einer Seite auftreten. Während eines Migräneanfalls können Patienten besonders licht- und lärmempfindlich sein sowie Übelkeit verspüren. Wenn er sich bewegt, werden die Schmerzen schlimmer. Deshalb kann es ihnen helfen, in einem kühlen, dunklen Zimmer zu liegen.
Ein Schmerztagebuch soll helfen, Auslöser der Migräne zu entdecken und zu vermeiden. Zur Behandlung und Vorbeugung der Schmerzen werden sehr häufig Medikamente eingesetzt. Darüber hinaus kommen auch Entspannungstechniken zum Einsatz. Dazu zählen zum Beispiel die progressive Muskelrelaxation und das Biofeedback-Verfahren. Als einzelne Methoden werden diese nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Sie können aber als Komponenten im Rahmen einer Verhaltenstherapie zum Einsatz kommen.
Methode
Akupunktur wird verbreitet zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Nach der traditionellen Lehre müssen dabei die Nadeln auf sogenannte Meridiane gesetzt werden, um eine Lebensenergie, das Qi, zu beeinflussen. Meridiane sind hypothetische Körperlinien, die verschiedene Körperteile verbinden. Um die Wirksamkeit zu untersuchen, lassen sich echte Akupunkturbehandlungen mit anderen Therapien oder mit Scheinakupunkturen vergleichen, die entweder ohne wirkliche Nadelstiche auskommen oder bei denen die Nadeln an falsche Stellen oder nicht tief genug gesetzt werden. Bislang wurden hunderte solcher Akupunkturstudien durchgeführt. Im Jahr 2000 beschloss der G-BA, die Wirksamkeit der Akupunktur gegen verschiedene Schmerzen in Modellprojekten zu analysieren. In ihrem Abschlussbericht im Jahr 2006 befanden die G-BA-Experten die Wirksamkeit der Akupunktur für zwei Arten von Schmerz für ausreichend belegt, die deshalb seit 1.1.2007 als Kassenleistung anerkannt sind.