HNO-Ärzte

Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (kurz HNO) oder Oto-Rhino-Laryngologie (von altgriechisch οὖς oús [Gen. ὠτός ōtós] „Ohr“, ῥίς [Gen. ῥινός rhinós] „Nase“, λάρυγξ lárynx [Gen. λάρυγγος láryngos] „Kehle“ und -logie) ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen, Verletzungen, Verletzungsfolgen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen der Ohren, der oberen Luftwege, der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der unteren Luftwege und der Speiseröhre befasst; im weiteren Sinne mit den oben genannten Problemen im gesamten Kopf- und Halsbereich. Im Englischen wird statt HNO das Kürzel ENT (für Ears, Nose and Throat) verwendet, international auch ORL (für Oto-Rhino-Laryngologie). In der Präambel der Muster-Weiterbildungsordnung (Muster-WBO) der Bundesärztekammer i. d. F. von 2010 (relevant sind die WBO der jeweiligen Landesärztekammern) zum Gebiet Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (umfasst den Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten und den Facharzt für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen (früher Phoniatrie und Pädaudiologie)) steht: Das Gebiet Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen (häufig Infektionen des Mundrachens oder Oropharynx, der Ohren und des Nasenraums), Verletzungen, Fehlbildungen, Formveränderungen und Tumoren des Ohres, der Nase, der Nasennebenhöhlen, der Mundhöhle, des Pharynx und Larynx und von Funktionsstörungen der Sinnesorgane dieser Regionen sowie von Stimm-, Sprach-, Sprech- und Hörstörungen. Überschneidungen der Tätigkeit des Facharztes für HNO ergeben sich mit den medizinischen Fachgebieten Phoniatrie + Pädaudiologie, Kinderheilkunde, Kinderchirurgie, Neurologie, Orthopädie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Oralchirurgie, Dermatologie und Allergologie und Innere Medizin Schwerpunktkompetenz Pneumologie. Zum anatomischen Block Ohren gehören: Ohrmuschel und Ohrläppchen, Gehörgang, Mittelohr, Innenohr sowie zentrale Hörbahnen und Hörzentren. Die oberen Luftwege bestehen aus: Äußerer Nase, Nasenhaupthöhlen, Nasennebenhöhlen, Nasenrachenraum, Rachenmandel und Rachen. Die unteren Luftwege bestehen aus Kehlkopf und Luftröhre. Zur Mundhöhle zählen Mundschleimhaut, Zunge, Gaumenmandeln sowie alle Speicheldrüsenausgänge im engeren Sinne und die Speicheldrüsen im weiteren Sinne. Der Rachen geht in den Speiseröhreneingang und den Eingang zum Kehlkopf über, anatomisch handelt es sich um Oropharynx und Hypopharynx. Im operativen Bereich treten mikrochirurgische Operationsverfahren immer mehr in den Vordergrund, insbesondere im Bereich der Mittel- und Innenohrchirurgie, der Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie mittels Endoskopie und der Kehlkopfchirurgie. Diese Operationen werden jedoch nicht nur im Sinne der anatomischen Wiederherstellung, sondern auch im Sinne der Funktionserhaltung, Funktionsverbesserung und der posttraumatischen Funktionswiederherstellung durchgeführt. Plastisch chirurgische Eingriffe im Gesichtsbereich, bei Ohrmuschelfehlstellungen und Deformitäten der äußeren Nase (hier insbesondere des knöchernen Nasengerüstes) gehören heute in der HNO-Heilkunde zu den etablierten Behandlungsmethoden, ebenso wie große Bereiche der Tumorchirurgie des Halses und der Mundhöhle. Die endoskopische Entfernung verschluckter oder inhalierter Fremdkörper ist eine weitere Aufgabe der HNO-Heilkunde.

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