Physiotherapeuten
Physiotherapeuten sind Personen, die einen Gesundheitsfachberuf erlernt haben und zur Ausübung der Physiotherapie befähigt sind. In Deutschland regelt das Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) seit 1994 die Ausbildung zum Physiotherapeuten. Bis dahin war in den alten Bundesländern die Bezeichnung Krankengymnast üblich (vgl. Physiotherapie). Zu dem MPhG gehört eine Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, die die dreijährige Ausbildung näher regelt. Sie umfasst derzeit 2900 Stunden theoretische und 1600 Stunden praktische Ausbildung. Der Theorie-Unterricht findet nur in staatlich zugelassenen Schulen statt. Der praktische Anteil wird zum Teil in der Schule, zum größten Teil aber in zugelassenen Praktikumseinrichtungen absolviert. Den Abschluss bildet eine staatliche Prüfung (Examen) mit schriftlichem, mündlichem und praktischem Teil. Die Verfassung einer Abschlussarbeit ist für einen Abschluss nicht notwendig. Deutschland hatte für die Physiotherapie bisher keine allgemeine akademische Ausbildung definiert. Seit dem Wintersemester 2010 kann man in Bochum an der Hochschule für Gesundheit (HSG) Physiotherapie studieren. Seit 2011 bietet die FH Aachen einen dualen Studiengang Physiotherapie an. Die Bernd-Blindow-Schulen[1] bieten den ausbildungsbegleitenden Erwerb der Fachhochschulreife, die Ausbildung und das darauf folgende Studium Bachelor of Arts Medizinalfachberufe an. Analog zum europäischen Ausland ist in Deutschland mit einer fortschreitenden Akademisierung des Berufsstandes zu rechnen. So hat beispielsweise im Juli 2012 der Wissenschaftsrat empfohlen, Physiotherapie und andere Heilberufe verstärkt an Fachhochschulen auszubilden.