Eigenbluttherapie bei Tendinopathie
Arztgruppe | Chirurgie/Orthopädie |
Bereich | Bewegung |
Anlass | Schmerzen in Armen, Beinen und diversen Körperteilen |
Verfahren | Injektion, Infusion |
Kosten | Einzelbehandlung zwischen 5 und 12 Euro |
GKV-Leistung | Physiotherapie, Schmerzmittel und andere Verfahren sowie und unter Umständen bestimmte Bandagen und andere Hilfsmittel sowie bestimmte Operationsverfahren zur Behandlung einer Sehnenreizung |
IGeL
Unter Eigenbluttherapien versteht man diverse Methoden, bei denen das Blut eines Patienten entnommen, unter Umständen behandelt und dem Patienten anschließend wieder zurückinjiziert wird. Dies soll die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, so auch bei Sehnenreizungen. Eigenbluttherapien sind fester Bestandteil der Alternativmedizin. Die Kassen übernehmen die Kosten für konventionelle Behandlungen einer Sehnenreizung mit Operationen, Medikamenten und Krankengymnastik. Eigenbluttherapien dagegen wurden im Jahr 2000 grundsätzlich aus dem Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen. Eine Einzelbehandlung kostet in der Regel zwischen 5 und 12 Euro. Sie wird üblicherweise mehrmals wiederholt.
Etwas anderes sind Eigenbluttransfusionen, mit denen ein Blutverlust, zum Beispiel bei größeren Operationen, ausgeglichen werden soll. Diese können GKV-Leistung sein.
Gesundheitsproblem
Schmerzhafte Reizungen der Sehnen sind vor allem die Folge einer Überlastung. Zusätzlich kann sich die gereizte Stelle entzünden. Verbreitet sind Sehnenreizungen am Ellenbogen („Tennisellenbogen“) und an der Ferse. Da Sehnen sich sehr langsam regenerieren, kann die Heilung entsprechend lange dauern.
Um die Heilung zu unterstützen, wird empfohlen, die belastende Tätigkeit einzuschränken. Bringt das keine Besserung, werden verschiedene Behandlungen eingesetzt: Krankengymnastik, die Gabe von Medikamenten zur Schmerzlinderung oder zur Entzündungshemmung und Operationen.
Methode
Schon in der Antike maßen Ärzte dem Blut eine besondere Bedeutung bei: Sie sahen es einerseits als Quelle des Lebens an, andererseits als Träger krankmachender Substanzen. Auch die Idee, eigenes Blut zur Therapie zu nutzen, ist alt. Dahinter steht die Vorstellung, das Immunsystem ließe sich durch die Konfrontation mit dem eigenen Blut, das verändert oder an besonderen Stellen in den Körper injiziert wird, „aktivieren“.
Heute ist die Eigenbluttherapie ein Verfahren der Alternativmedizin. In Unterlagen von Anbietern wird die Eigenbluttherapie als Reiztherapie oder Reizkörpertherapie bezeichnet, die je nach Anwendung stimulierend, umstimmend oder dämpfend wirkt und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Konkret werden Eigenbluttherapien zur Vorbeugung vor Infekten sowie zur Behandlung von Sehnenreizungen, Neurodermitis, arteriellen Verschlusskrankheiten, Infektionen mit HIV und anderen Erregern, Allergien, Immunschwächen, Pilzerkrankungen, Migräne, Akne, Erschöpfung, Verschleiß und vielem mehr eingesetzt.
Die angebotenen Varianten der Eigenbluttherapie sind äußerst vielfältig:
- 1. Schritt, die Blutentnahme: Ein Tropfen bis einige hundert Milliliter werden aus der Fingerkuppe oder einer Vene des Patienten entnommen.
- 2. Schritt, die Blutaufbereitung: Das entnommene Blut bleibt unverändert oder es wird aufbereitet. Zur Aufbereitung dienen beispielsweise Sauerstoff, Ozon, Homöopathika (Nosoden) und UV-Licht. Manche Verfahren sehen zusätzlich vor, Blutzellen aufzulösen oder bestimmte Zellen zu isolieren. Es lassen sich auch mehrere Aktionen kombinieren: So werden etwa bei der Hämatogenen Oxydationstherapie (HOT, auch Blutwäsche nach Wehrli) dem Blut zunächst Stoffe zugesetzt, die die Gerinnung unterbinden, dann wird es mit eingeblasenem Sauerstoff und Ozon aufgeschäumt und schließlich mit UV-Licht bestrahlt.
- 3. Schritt, die Blutrückgabe: Nach der Aufbereitung wird das Blut dem Patienten zurückgegeben, und auch dafür gibt es verschiedene Verfahren: Es wird in einen Muskel injiziert, in die Adern infundiert oder es wird geschluckt. Kindern wird unter Umständen auch ein Tropfen elterlichen Blutes zum Einnehmen gegeben.