EKG zur Früherkennung einer koronaren Herzerkrankung
Arztgruppen | Allgemeinmedizin, Innere Medizin |
Bereich | Herz und Blutgefäße |
Anlass | Früherkennung von Herzkrankheiten |
Verfahren | Ableitung elektrischer Ströme am Herzen |
Kosten | Zwischen 20 und 75 Euro |
GKV-Leistung | Untersuchungen bei Herzbeschwerden und Schmerzen in der Brust |
IGeL
Das Elektrokardiogramm, kurz EKG, misst über Elektroden die Erregungsleitung am Herzen. Damit sollen frühzeitig Durchblutungs- und Rhythmusstörungen erkannt werden, die beispielsweise auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko hindeuten. Man unterscheidet das Ruhe-EKG, bei dem die Patientin oder der Patient in der Regel liegt, und das Belastungs-EKG, bei dem sich der Patient auf einem Fahrrad oder Laufband körperlich anstrengt. Bei Beschwerden ist das EKG Kassenleistung, zur Früherkennung eine IGeL. Das EKG wird häufig angeboten, oft auch im Paket mit anderen IGeL zur „Herz-Kreislauf-Vorsorge“ oder als „Gefäß-Check“. Als Einzelleistung kostet das EKG zwischen 20 und 75 Euro.
Gesundheitsproblem
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine chronische Erkrankung. Bei ihr werden die Blutgefäße, die den Herzmuskel versorgen (Koronar- oder Herzkranzgefäße), immer enger, so dass der Herzmuskel nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe bekommt. Das kann zu Brustschmerzen (Angina pectoris), zu einem Herzinfarkt oder zu einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) führen, bei der das Herz nicht mehr mit voller Leistung pumpt.
Die koronare Herzkrankheit ist in Deutschland die häufigste Todesursache. Im Jahr 2015 starben rund 76.000 Männer und Frauen an einer KHK und jeweils rund 50.000 weitere an einem akuten Herzinfarkt oder an einer Herzmuskelschwäche. Das Risiko, an einer KHK zu erkranken, steigt im Laufe des Lebens. Dabei sind Männer etwas häufiger betroffen, und sie sterben insgesamt früher als Frauen. Laut der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“ hatte bereits jeder 10. Mann und jede 14. Frau schon einmal eine KHK-Diagnose.
Verschiedene Risikofaktoren können eine KHK begünstigen. Manche Risikofaktoren kann man nicht beeinflussen, wie etwa das Alter, das Geschlecht und erbliche Veranlagungen. Manche Risikofaktoren lassen sich jedoch beeinflussen: Rauchen, Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, starkes Übergewicht und erhöhte Cholesterinwerte. Anhand dieser Risikofaktoren lässt sich bereits gut abschätzen, wie hoch beispielsweise das Herzinfarkt-Risiko eines Menschen ist. Entsprechend kann man sein Risiko senken, wenn man die Risikofaktoren reduziert oder meidet.
Methode
Jeder Herzschlag wird durch einen elektrischen Impuls ausgelöst, den spezielle Zellen im Herzen selbst erzeugen. Dieser Impuls breitet sich über das Herz aus, wodurch sich die vier Herzkammern aufeinander abgestimmt kontrahieren. Diese elektrischen Impulse sind so stark, dass sie sich an der Körperoberfläche mit auf die Haut geklebten Elektroden registrieren lassen. Aus dem Erregungsmuster mehrerer Elektroden, die an definierten Stellen des Brustkorbs angebracht werden, können Ärztinnen und Ärzte auf mögliche Schäden am Herzen schließen.
Das Ruhe-EKG wird meist im Liegen, manchmal auch im Sitzen angefertigt und gilt als einer der wichtigsten Tests zur Diagnose von Durchblutungsstörungen des Herzens sowie von Herzrhythmusstörungen. Das Belastungs-EKG unterscheidet sich vom Ruhe-EKG dadurch, dass sich der Patient während der Messung auf einem Ergometer körperlich anstrengt. Ziel des Belastungs-EKG soll es sein, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen, die sich erst bei körperlicher Anstrengung bemerkbar machen.
Falls ein begründeter Verdacht auf eine KHK besteht, kann ein Arzt ein Ruhe-EKG, ein Belastungs-EKG oder auch beide mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen.