Entfernung von Tätowierungen
Arztgruppe | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
Bereich | Haut |
Anlass | Unzufriedenheit mit dem Erscheinungsbild |
Verfahren | Operation, chemisches und thermisches Peeling, Behandlung mit Laser |
Kosten | Je nach Tätowierung zwischen 25 und 3500 Euro |
GKV-Leistung | Entfernung einer Tätowierung, wenn medizinisch geboten, dann aber unter Kostenbeteiligung des Versicherten |
IGeL
Als trendiger Körperschmuck sind Tätowierungen, auch Tattoos genannt, eine Modeerscheinung, die derzeit abzuebben scheint. So wird in den Hautarztpraxen ein Trend zum Entfernen von Tätowierungen registriert. Soll eine Tätowierung entfernt werden, weil sie als störend oder nicht mehr angemessen empfunden wird, ist dies immer eine IGeL. Wenn sie aus medizinischen Gründen notwendig wird, etwa bei einer allergischen Reaktion gegen die verwendeten Farbpigmente, ist das Entfernen zwar im Prinzip eine Pflichtleistung der Kassen, aber laut § 52 SGB V müssen die Kassen Versicherte an den Kosten beteiligen. Je nachdem, wie tief die Pigmente in der Haut sitzen, welche Farben verwendet wurden und wie groß die Tätowierung ist, kann die Behandlung zwischen 25 und 3500 Euro kosten – meist mehr als das Tätowieren selbst.
Gesundheitsproblem
Meist dienen Tätowierungen – wie bereits seit Jahrtausenden – als dauerhafter Körperschmuck. Auch das Entfernen einer Tätowierung ist meist nicht medizinisch geboten. Die häufigsten Gründe, warum der Körperschmuck nicht mehr als schmückend, sondern als störend empfunden wird, sind: weil man es einfach nicht mehr schön findet, weil der Anlass für die Tätowierung nicht mehr gilt oder weil die Tätowierung im Beruf unpassend ist.
Methode
Will man sich nicht damit begnügen, eine Tätowierung zu überschminken, sondern strebt man eine dauerhafte Entfernung an, kommen mehrere Methoden in Betracht: Als einzige Methode, eine Tätowierung vollständig zu entfernen, gilt das Ausschneiden (Exzision) der gefärbten Haut bis in tiefe Schichten. Dafür eignen sich vor allem einzeln stehende, kleine Motive wie Schlangen, Herzen oder Buchstaben. Ist das Hautareal ausgeschnitten, werden die Ränder vernäht, was mehr oder weniger große Narben zurücklässt. Ist das ausgeschnittene Hautareal zu groß, können Hautlappen aus anderen Körperregionen entnommen und auf die Wunde transplantiert werden.
Eine weitere gebräuchliche Methode ist das chemische Peeling, für das bereits in der Antike Insektengifte, Salz oder Säuren verwendet wurden. Das Prinzip des chemischen Peelings besteht darin, durch das Eintragen der Substanzen in die Haut („Overtattooing“) eine lokale Entzündung hervorzurufen, in deren Verlauf die Farbpigmente vom Immunsystem abgetragen werden.
Zu den einfachsten Methoden zählen Verfahren, bei denen die tätowierten Hautstellen mit Hilfe eines Elektrokauters oder eines Infrarotgeräts zerstört werden. Die verödeten Gewebeteile lassen sich dann abwischen. Diese Methoden sind jedoch kaum noch in Gebrauch, weil sie mehr Narben als die anderen Verfahren verursachen.
Seit den 60er Jahren kommen zur Tattoo-Entfernung verschiedene Laser zum Einsatz. Wellenlängen, Pulsdauern und Energiegehalt müssen an die jeweiligen Farbpigmente, Größe und Tiefe des Tattoos angepasst werden. Meist sind mehrmalige Behandlungen nötig – manchmal bis zu 20 Sitzungen jeweils im Abstand von mehreren Wochen –, um schrittweise eine Aufhellung zu erreichen. Welche Qualitätsstandards ein Arzt im Umgang mit dem Laser einhalten sollte, regelt beispielsweise die Leitlinie „Empfehlungen zur Behandlung mit Laser und hochenergetischen Blitzlampen (HBL) in der Dermatologie.“
Jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Deshalb sollten sich Arzt und Patient in jedem Einzelfall erst nach gründlicher Aufklärung für die optimale Methode entscheiden.