
HBA1c-Bestimmung zur Früherkennung eines Diabetes
Arztgruppen | Allgemeinmedizin, Innere Medizin |
Bereich | Stoffwechsel |
Anlass | Früherkennung von Diabetes mellitus |
Verfahren | Messung von Substanzen im Blut |
Kosten | HbA1c-Bestimmung zwischen 12 und 14 Euro, In Kombination mit anderen Tests zur „Diabetes-Vorsorge“ etwa 30 Euro |
GKV-Leistung | Glukosebestimmung im Rahmen des Check-Ups ab dem 36. Lebensjahr; HbA1c-Bestimmung im Rahmen der Verlaufskontrolle bei nachgewiesener Zuckerkrankheit |
IGeL
Der HbA1c ist ein Blutwert, aus dem sich ablesen lässt, wie hoch der Zucker- oder Glukosespiegel im Blut in den vergangenen Tagen und Wochen war. Zu hohe HbA1c-Werte deuten auf die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus hin. Im Check-up, der als GKV-Leistung ab dem 36. Lebensjahr angeboten wird, wird der Zuckergehalt direkt im Blut und im Urin bestimmt („Nüchternblutzucker-Test“). Ein HbA1c-Test ist jedoch nur zur Verlaufskontrolle bei Diabetikern GKV-Leistung. Zur Vorsorge ist der HbA1c-Test IGeL und kostet in der Regel zwischen 12 und 14 Euro. Er wird auch zusammen mit anderen Tests zur „Diabetes-Vorsorge“ angeboten, die rund 30 Euro kostet.
Gesundheitsproblem
Zucker dient allen Zellen des Körpers als Energiequelle. Damit die Zellen den Zucker aus dem Blut aufnehmen können, muss das Hormon Insulin an die Zellen sozusagen als Türöffner andocken. Die Zuckerkonzentration im Blut schwankt stark, bleibt beim Gesunden aber immer innerhalb bestimmter Grenzen. Bei Diabetes mellitus wird entweder zu wenig oder gar kein Insulin produziert (Typ 1) oder die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das Insulin (Typ 2). In beiden Fällen ist die Zuckerkonzentration im Blut zu hoch. Das schädigt vor allem Blutgefäße und Nerven, was unter anderem zu Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Augenschädigungen, Nierenversagen und chronischen Wunden an Zehen und Füßen führen kann. Diabetes mellitus, Typ 2, betrifft etwa jeden fünften älteren Menschen und senkt die Lebenserwartung durchschnittlich um vier bis acht Jahre. Besonders gefährdet sind Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck und Bewegungsarmut. Behandelt werden Patienten mit Typ 1 mit Insulin, Patienten mit Typ 2 mit Diäten und bestimmten Medikamenten und eventuell auch mit Insulin. Sobald Begleiterkrankungen auftreten, werden auch diese entsprechend behandelt.
Methode
Diabetes führt nicht sofort zu Beschwerden. Man schätzt, dass nur jeder zweite Diabetiker um seine Krankheit weiß, weil er noch keine Beschwerden hat. Eine Früherkennungsuntersuchung böte also die Chance, die Krankheit zu erkennen und zu behandeln, bevor Symptome auftreten, und so im Endeffekt Folgeschäden zu vermeiden. Während diverse Glukose-Tests mehr oder weniger eine Momentaufnahme darstellen, bildet der HbA1c-Test einen längeren Zeitraum ab: Zucker bindet in roten Blutkörperchen an den Farbstoff, das Hämoglobin (Hb), bis die Blutkörperchen nach zwei bis drei Monaten abgebaut werden. Bei Gesunden tragen maximal 6 Prozent der Blutkörperchen Zuckermoleküle, bei Zuckerkranken kann der Wert auf 10 Prozent und mehr steigen.
Zur Diagnose des Diabetes mellitus wird jedoch nicht der HbA1c-Test, sondern die direkte Bestimmung des Zuckergehalts, der sogenannten Nüchternglukose im Blutplasma („Nüchternblutzucker-Test“) empfohlen. Das ist der Test, den auch die Kassen im Rahmen des Check-up bezahlen.