
Lichttherapie bei Akne
Arztgruppe | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
Bereich | Haut |
Anlass | Akne |
Verfahren | Lichttherapie mit Rotlicht und/oder Blaulicht |
Kosten | Pro Sitzung etwa 5,30 bis 15 Euro |
GKV-Leistung | Diagnose, Beratung und Verschreibung bestimmter medikamentöser Therapien |
IGeL
Fast jeder Mensch bekommt Akne, meist in seiner Jugend und meist im Gesicht. Gerade bei schweren Aknefällen kann der Leidensdruck sehr groß sein. Als Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen stehen Medikamenten in Gelen, Cremes und Tabletten zur Verfügung. Daneben werden mitunter weitere Verfahren angeboten, die als IGeL von den Patientinnen und Patienten selbst bezahlt werden müssen. Dazu zählen verschiedene Lichttherapien mit rotem oder blauem Licht oder mit Laser-Licht. In dieser Bewertung geht es um Lichttherapie mit rotem und blauem Licht. Eine Behandlung kostet pro Sitzung in der Regel zwischen 5,30 und 15 Euro, ein Behandlungszyklus mit acht Sitzungen demnach zwischen 42 und 120 Euro.
Gesundheitsproblem
Nur einer von zehn Menschen bleibt zeitlebens von Akne verschont, das heißt, fast jeder Mensch bekommt sie irgendwann in seinem Leben, meist als Jugendlicher. Man spricht von leichter Akne, wenn die Haut überdurchschnittlich viele Mitesser (Komedonen) hat, von mittelschwerer Akne, wenn außerdem gerötete Knötchen (Papeln) und eitrige Pusteln zu sehen sind, und schließlich von schwerer Akne, wenn die Haut mit entzündeten Knötchen und Pusteln übersäht ist.
Akne kann verschiedene Gründe haben: Die häufigste Ursache sind wahrscheinlich männliche Geschlechtshormone, die auch Mädchen während der Pubertät verstärkt produzieren. Weitere Ursachen könnten eine gesteigerte Talgproduktion und eine Besiedelung der Ausführungsgänge der Talgdrüsen mit Bakterien sowie eine Verhornungsstörung der Ausführungsgänge sein. Außerdem werden noch folgende Risikofaktoren diskutiert: erbliche Veranlagung, ethnische Zugehörigkeit, Ernährung, Sonnenlicht, Sozialstatus, Hygiene, Übergewicht und Rauchen.
Für eine Therapie der Akne gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft von 2010 „Behandlung der Akne“ empfiehlt in erster Linie Arzneien, die auf die Haut aufgetragen werden (topische Therapie). In schwereren Fällen können bestimmte Arzneimittel auch eingenommen werden und so im gesamten Organismus wirken (systemische Therapie). Die Hautschäden können zusätzlich oder alternativ auch mit Peeling, Ausreinigen („Ausdrücken“) und Licht behandelt werden.
Als Licht kommt laut Leitlinie Blaulicht in Frage, ferner Licht, das auf die Haut aufgetragene Arzneimittel aktiviert (photodynamische Therapie) und Licht aus Blitzlampen sowie Laser.
Methode
Bei der Lichttherapie werden die Knötchen und Pusteln mit einer Lichtquelle bestrahlt, die entweder fest installiert ist oder als handliches Gerät in Stiftform zur Haut geführt werden kann. Solche Stifte gibt es auch für die Selbsttherapie zuhause. Normalerweise erstreckt sich ein Behandlungszyklus über vier Wochen mit insgesamt acht Behandlungen, die jeweils bis zu einer halben Stunde dauern.
Blaulicht (Wellenlänge 420 bis 480 nm) soll das Bakterium Propionibacterium acnes unschädlich machen. Rotlicht (Wellenlänge 630 bis 790 nm) soll die Entzündung positiv beeinflussen und die Durchblutung fördern, um eine Heilung der Wunde zu beschleunigen. Beide Lichtwellenlängen werden auch gemeinsam eingesetzt.