Operative Behandlung des Schnarchens (Rhonchopathie)
Arztgruppe | Hals-Nasen-Ohrenheilkunde |
Bereich | Atmung |
Anlass | Schnarchen |
Verfahren | Operation |
Kosten | Zwischen 200 und 1000 Euro |
GKV-Leistung | Diagnose und Therapie des Schlafapnoe-Syndroms |
IGeL
Bis vor wenigen Jahren galt das Schnarchen (Rhonchopathie) nicht als Krankheit. Heute unterscheidet man dagegen zwei Formen: das medizinisch unbedenkliche primäre oder habituelle Schnarchen, das nach wie vor nicht als Krankheit angesehen wird, und das Schlafapnoe-Syndrom, das dagegen die Gesundheit ernsthaft gefährden kann. Während Diagnose und Therapie des Schlafapnoe-Syndroms GKV-Leistungen sind, muss die Therapie des primären Schnarchens selbst bezahlt werden. Als IGeL werden nicht nur ausführliche Diagnosemethoden, sondern auch operative Straffungen des Gaumens angeboten. Die üblichen Operationsmethoden sind die Uvulopharyngoplastik mit Skalpell (UPP) oder mit Laser (LAUP), die Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP), die Radiofrequenz-Volumenreduktion (RFA) und das Implantieren kleiner synthetischer Fasern. Die Kosten liegen in der Regel jeweils zwischen 200 und 1000 Euro.
Gesundheitsproblem
Schnarchen entsteht, wenn der Rachenraum zu eng ist und der Luftstrom die Weichteile im Rachen vibrieren lässt. Der Rachenraum ist entweder von Natur aus zu eng, oder er wird es durch schlaffe oder dicke Zäpfchen, Mandeln oder Gaumen. Zum Schnarchen neigt außerdem, wer durch die Nase schlecht Luft bekommt, wer übergewichtig ist, Alkohol trinkt, raucht oder Schlaftabletten nimmt. Ältere Menschen schnarchen häufiger als jüngere, im mittleren Lebensalter Männer häufiger als Frauen.
Das primäre Schnarchen kann andere zwar extrem stören, ist für den Schnarcher selbst aber nicht gefährlich. Beim Schlafapnoe-Syndrom dagegen setzt mehrmals in der Nacht die Atmung aus. Patienten können dann unter gestörtem Schlaf, Abgeschlagenheit am Tag und Bluthochdruck leiden.
Wer etwas gegen sein Schnarchen tun möchte, sollte zunächst seine Lebensgewohntheiten ändern, das heißt, weniger essen, trinken und rauchen. Medikamente, Tees oder andere alternativmedizinische Präparate sind wenig hilfreich, Weckapparate stören den Schlaf noch zusätzlich. Als nützlich gelten dagegen verschiedene mechanische Hilfen: Sie reichen von Spezialwesten, die ein Schlafen auf dem Rücken verhindern, bis hin zu diversen Gaumenstützen. Eine Lösung bei nicht krankhaftem Schnarchen können auch getrennte Schlafzimmer sein.
Methode
Neben diesen einfachen Methoden werden auch Operationen oder Laserbehandlungen angeboten, die Gewebe im Gaumenbereich entfernen, straffen oder vernarben. Auch die Entfernung der Mandeln zählt zu diesen Operationen. Oft werden Methoden kombiniert.
Empfehlungen anderer
Lediglich die wissenschaftlich nicht ausreichend gesicherte S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Schnarchens des Erwachsenen“ der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie geht auf die operative Behandlung des primären Schnarchens ein. Die S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen“ der Deutschen Gesellschaft fu?r Schlafforschung und Schlafmedizin erwähnt Schnarchen nicht als eigenständige Schlafstörung, sondern nur als eines von mehreren Symptomen der aufgeführten Krankheiten.