Kardiologen

Kardiologie (von altgriechisch καρδία kardía, deutsch ‚Herz‘ und -logie)[1] ist die Lehre vom Herzen, die sich mit dessen Strukturen und Funktionen im Organismus sowie mit seinen Erkrankungen und deren Behandlung befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin umfasst die Kardiologie die Herz-Kreislauferkrankungen. Die Kinderkardiologie ist in Deutschland und der Schweiz ein eigenständiges Teilgebiet der Kinderheilkunde. Kardiologe ist in den deutschsprachigen Ländern eine standesrechtlich geschützte Bezeichnung für Herzspezialist, die nur von Ärzten geführt werden darf, die im Rahmen einer speziellen Weiterbildung besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Kardiologie erworben und nachgewiesen haben. Die Kardiologie konzentriert sich nicht nur auf die angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens (Kardiopathien), sie befasst sich auch mit dem Blutkreislauf und den herznahen Blutgefäßen. Der daraus abgeleitete Begriff der Herz-Kreislauferkrankungen, auch Kardiovaskuläre Erkrankungen (im englischen Sprachraum cardiovascular diseases) genannt, beinhaltet auch Bluthochdruck (Hypertonie), Schlaganfall, arterielle Verschlusskrankheit und viele andere Erkrankungen, ist aber nicht verbindlich definiert (vgl. Herz-Kreislauf-Erkrankung). Bei der Diagnostik und Behandlung der nicht unmittelbar am Herz lokalisierten Krankheiten kommt es zu Überschneidungen mit anderen Fachgebieten wie der Angiologie, der Neurologie und der Pneumologie. Spezielle Aufgaben und Untersuchungsverfahren der Kardiologie sind die Erkennung und Behandlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, der herznahen Gefäße und des Herzbeutels (Perikard), die Beratung und Führung von Herz-Kreislaufpatienten in der Rehabilitation und die sozialmedizinische Beurteilung ihrer beruflichen Belastbarkeit, die intensivmedizinische Basisversorgung, die Ultraschalluntersuchung des Herzens (z. B. Echokardiografie, Stressechokardiografie, Doppler- und Duplex-Echokardiografie, transösophageale Echokardiografie), die diagnostische Links- und Rechtsherzkatheteruntersuchungen u. a. mit Koronarangiografie, therapeutische Koronarinterventionen (z. B. PTCA, Stentimplantationen, Atherektomie, Rotablation, Brachytherapie), Elektrokardiogramme (EKG) die medikamentöse, apparative und interventionelle antiarrhythmische Therapie einschließlich Defibrillation und Ablation, die Herzschrittmachertherapie und -nachsorge, die Indikationsstellung und Nachsorge von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) und gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen die interdisziplinäre Indikationsstellung und Beurteilung nuklearmedizinischer Untersuchungen und chirurgischer Behandlungsverfahren.[15] Herzkatheterlabor für Koronarangiografien und Ballondilatationen Koronare Herzkrankheit In Nordamerika, Westeuropa, Japan, Australien und Neuseeland leidet die große Mehrzahl der von Kardiologen betreuten Patienten heute an der koronaren Herzkrankheit (KHK), so dass dort die Erkennung, Behandlung und Nachsorge von Angina Pectoris, Herzinfarkten und infarktbedingter Herzmuskelschwäche zur Haupttätigkeit der meisten Kardiologen geworden ist. Neben der medikamentösen Therapie haben hier in den letzten zwei Jahrzehnten die invasiven Therapien immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um die von Herzchirurgen durchgeführte Bypass-Operation und die von interventionellen Kardiologen vorgenommene Ballondilatation, die heute meist mit der Implantation eines Stents verbunden wird. Voraussetzung für beide Verfahren ist die genaue Kenntnis der Koronaranatomie, die bei der Koronarangiografie im Rahmen einer Linksherzkatheteruntersuchung gewonnen wird.

127 Suchtreffer